 Weltini
I

Kleinbildklappkamera mit Entfernungsmesser und erstklassiger Ausstattung, ein
ernstzunehmendes Konkurrenzmodell zur Retina II des Marktführers Kodak/Nagel
Die Weltini war
1937 die erste von der traditionsreichen Firma Welta gefertigte 35 mm Klappkamera
und eine ernsthafte Konkurrentin der Retina II. Sie besaß schon
damals einen eingebauten gekoppelten Entfernungsmesser mit dessen Hilfe
der Fotograf schon beim Anvisieren des Objektes scharf stellen konnte.
Heute eine Selbstverständlichkeit, in der Zeit vor dem Krieg ein
unerhörter Luxus. Apropos Luxus: Die Weltini war die einzige Kamera die -
außer natürlich den Leicas selbst - mit einen Leitz Elmar Objektiv aus
Wetzlar versehen werden durfte. Natürlich war der Verschluss ein
Compur-Rapid mit der schnellen 1/500, in den 30er Jahren das Feinste, das
es gab: wenn schon, denn schon. Ein weiteres interessantes Merkmal ist,
dass der Fokussierungshebel automatisch in die Unendlichkeitseinstellung
zurückkehrt, d.h. dass das Objektiv eingefahren wird, wenn man die
Objektivklappe schließt, so dass es kein Risiko gibt, dass irgendetwas
blockiert wird. Die obligatorische Schärfentiefentabelle war auf der
Kameraoberseite angebracht. |
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Es
gab die Weltini I mit folgenden Objektiven:
Leitz Elmar 5 cm F: 3,5
Schneider Xenar 5 cm F: 2,8
Schneider Xenon 5 cm F: 2,0
Carl
Zeiss Jena 5 cm F: 2,8 die Preise bewegten sich je nach Ausstattung zwischen
155.- RM und über 200.- RM, also im gleichen Rahmen wie das Konkurrenzmodell
Retina II. Die
zwei Weltini Modelle werden heute zur Unterscheidung Weltini I und Weltini II genannt, aber zur
Zeit, in der sie verkauft wurden, hießen sie einfach Weltini. Apropos
verkauft: In den USA waren deutsche Kameras eh sehr beliebt. So auch die
Produkte der Firma Welta, welche in USA Magazinen eifrig warben. Sie wurde in
den USA für 69,95 $ angeboten.
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Weltini I von 1937 |

Nachfolgemodell Weltini II von 1938 >>> |
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