„Kodak Retina“ I
"Es gibt wohl kaum einen Photo - Amateur, der nicht
schon von der „Retina“ gehört hat und ihr nicht schon einmal begegnet
ist. Denn man trifft sie überall dort, wo photographiert wird: ob am sommerlichen
Strande oder im verschneiten Hochgebirge, im Trubel des Sportplatzes oder
in dem bunten Treiben von Volksfesten – überall sieht man „Retina“ - Besitzer
auf der Jagd nach Motiven und Schnappschüssen, und überall stellt die
„Retina“ ihre Besitzer zufrieden. So kommt es, dass ihr Name zum Begriff
einer beliebten und zuverlässigen Kleinbildkamera geworden ist.
Ein solcher Ruf verpflichtet, und es auch das „Retina“
- Modell 1939 noch weiter vervollkommnet, immer nach dem Leitsatz: Präzision
bis zur kleinsten Schraube! Komplizierte Präzisions-Maschinen, langjährige
handwerkliche Erfahrung und liebevolle Sorgfalt erprobter Facharbeiter,
schärfste Kontrolle auch der kleinsten Bestandteile der Kamera und -
ein Stab von unermüdlichen Konstrukteuren wirken zusammen, den guten Ruf
der „Retina“ zu mehren und sie auf der Höhe der technischen Entwicklung
zu halten.
Die Objektive der „Retina“ I sind hochwertige, hervorragend
korrigierte vierlinsige Anastigmaten: ein „Retina“ - Xenar mit der hohen
Lichtstärke f:3,5 oder ein „Kodak“ - Ektar f:3,5, das über die gleichen
vorzüglichen optischen Eigenschaften verfügt und gestochen scharfe Bilder
liefert. Kleinbild-Kamera-Aufnahmen kommen nur in der Vergrößerung oder
in der Projektion zu ihrer vollen Wirkung: die „Retina“ - Aufnahmen vertragen
ungewöhnlich hohe Vergrößerungs-Maßstäbe, ohne an Schärfe störend einzubüßen.
Die Entfernungs-Einstellung erfolgt bei der „Retina“
durch die präziseste Art, die es für diesen Zweck gibt: durch Schneckengang
- Verstellung des Objektivs. Die Objektiv-Standarte wird durch eine zuverlässige
Spreizenkonstruktion unverrückbar festgehalten.
Als Verschluss dient der bekannte Compur - Verschluss,
der Aufnahmen von einer vollen bis 1/300 Sekunde gestattet. Ausgelöst
wird er durch den rechts liegenden Gehäuseauslöser, der wiederum mit der
Filmsperre verbunden ist. Doppelbelichtungen (wie oft hat man sich früher
darüber ärgern müssen) oder versehentliches Weiterschalten eines unbelichteten
Bildes können dem „Retina“ - Besitzer nicht passieren.
Ein besonderer Vorteil der „Retina“ ist es auch,
dass man sie unbedenklich in die Tasche stecken und – wenn´s sein muss
– strapazieren kann, denn ihr Objektiv liegt im geschlossenen Ganzmetallgehäuse
sicher vor Stoß und Schmutz geschützt. Die Knöpfe und Bedienungsorgane
der „Retina“ sind groß und griffig, so dass man sie auch mit Handschuhen
bequem benutzen kann."
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