Die erste Voigtländer Klappkamera für das Format 24 x 36 (und für den
4 cm Rollfilm) erschien erst 1939/1940, also etwas zu spät um dem großen
Konkurrenten Kodak ernsthaft das Wasser abgraben zu können. Sie hieß schlicht
und ergreifend "Vito", erst später, um sie von dem baugleichen Nachkriegsmodell
zu unterscheiden, nannte man sie "Vito I". Das Gehäuse und die Technik
war im wesentlichen eine verkleinerte Ausgabe einer 6 x 6 Rollfilmklappkamera,
als Objektiv kam das Skopar 3,5/50 zum Einsatz, als Verschluss ein Compur.
Ihr Kaufpreis
1940 betrug: 88.- RM.
Interessant war das angebaute Gelbfilter, welches wie eine Türe an
einem Scharnier hing und in den Strahlengang eingeschwenkt werfen konnte.
Bei der damaligen SW-Fotografie ein klug durchdachtes Detail.
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Der Filmtransport erfolgte über eine einfache Walze, was nicht so sicher
ist, wie die nach dem Krieg eingebauten Zahnrollen. Damals gab es allerdings
noch einen Kleinbildfilm (z. B. "Bessapan -F" mit 17/10° DIN) der
- ähnlich wie der 6x6 Rollfilm - mit einem Schutzpapier ausgestattet war.
Der wäre durch ein Zahnrad beschädigt worden. So besaß die Kamera auf
der Patronenseite eine zusätzliche Walze, die an ihren Enden eine sehr
feine Zahnung aufwies und für Zählwerk und Verschlussfreigabe zuständig
war. Kurz vor Schluss der Kameraproduktion 1942 wurde dieses Modell erneuert
(>>> Vito I)
Bis 1956 erschienen noch ein knappes halbes Dutzend Klappkameras, bis sich
die Vitos mit fest eingebautem Objektiv durchsetzten. |