
Die meisten Modelle der Retina III c (Typ 021) waren mit einem Belichtungsmesser
ausgestattet, der die gleiche Größe besaß wie der Sucher und hinter einer
Klappe geschützt war. Diese dient zugleich (kleines Loch) als Lichtblende
für einen zweiten Messbereich.
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"Als
erste Kleinbildkamera der Welt mit dem Format 24X36 mm wurde die neue Retina
mit dem neuen Deckel-Synchro-Compur MXV ausgerüstet, über den weiter unten
noch berichtet wird. Der organische Einbau eines hochwertigen elektrischen
Belichtungsmessers (Lichtwertmesser) in die Retina IIIc trägt der zunehmenden
Verwendung des Farbfilms, der bekanntlich eine genaue Belichtung erfordert,
Rechnung. Die neue Retina, die auf der Photokina 1954 zum ersten Mal gezeigt
wurde, wird in drei Ausführungen, und zwar als „RetinaIb" mit dem Schneider
Retina Xenar l :2,8/50 mm und Leuchtrahmensucher, „RetinaIIc" mit dem Schneider
Retina Xenon C 1:2,8/50 mm, eingebautem gekuppeltem Entfernungsmesser und
Leuchtrahmensucher und „Retina IIIc" mit dem Schneider Retina Xenon C l:2/50
mm, eingebautem gekuppeltem Entfernungsmesser, Leuchtrahmensucher sowie
eingebautem elektrischen Lichtwertmesser gefertigt. Alle drei Typen gehen
auf den gleichen Grundaufbau zurück, d. h Kameragehäuse, Objektivträger,
Objektivschutzdeckel und der Mechanismus für die Filmfortschaltung und den
Verschlußaufzug sind dieselben. Lediglich der obere verchromte Gehäuseabschlußdeckel
ist verschieden ausgebildet, weil in ihm bei der Retina Ib der neue Sucher
mit hellleuchtender Bildbegrenzung, bei der Retina IIc außerdem der gekuppelte
Entfernungsmesser und bei der Retina IIIc zusätzlich der eingebaute Lichtwertmesser
untergebracht sind. Gemeinsam ist auch allen drei Typen der Schnellaufzug
in altbewährter Form in handgerechter Lage an der Unterseite der Kamera.
Dagegen wurde der mechanische Aufbau gegenüber dem der bisherigen Retina
grundsätzlich geändert. Statt der bisherigen Ausführung des Objektivträgers
aus Blech wurde eine aus bearbeitetem Druckguß gewählt und die Scheren-Spreizen-Konstruktion
durch eine absolute Standverriegelung ersetzt. Sie ergibt einen außerordentlich
stabilen Stand des Objektivträgers, der demjenigen von einem Tubus vollkommen
gleichkommt. Das ist notwendig, weil die Gewichtsbelastung des Objektivträgers
durch die Wechseloptik und verschiedenes Zubehör (Stereovorsatz) erheblich
höher ist als bei der Retina II bzw. IIa. Der geschlossene Aufbau zwischen
Kameragehäuse und Objektivträger macht an sich einen lichtabdichtenden Kamerabalgen
überflüssig. Der trotzdem eingebaute Balgen hat den Zweck, Lichtreflexionen
zwischen Objektiv und Film auszuschalten, da es dafür kein besseres Mittel
gibt.
 Der
35mm breite,perforierte Film wird wölbungsfrei wie bei der Retina IIa durch
einen Filmkanal geführt *), so daß die hohen Bildleistungen der Schneider-Objektive
voll ausgenützt werden können. Objektive nach dem Gauß-Typ wie das Retina-Xenon
C erlauben an sich schon keine Frontlinseneinstellung, sondern erfordern
Schneckengangeinstellung. Aber auch bei der Retina Ib wurde die Konzession
einer Bildgüteminderung infolge Benützung einer Frontlinseneinstellung nicht
eingegangen, sondern auch bei ihr wird das Retina - Xenar 1:2,8/50 mm als
Ganzes mittels Schneckengang scharfgestellt. Die Objektiv-Einstellvorrichtung
ist im Prinzip die gleiche wie bei den bisherigen Retina-Kameras. Das gleiche
gilt für den gekuppelten Entfernungsmesser. Hier muß jedoch bemerkt werden,
daß dieser, wie schon erwähnt, bei der neuen Retina IIc und IIIc mit einem
sogenannten Leuchtrahmensucher kombiniert wurde. Dazu war es nötig, nicht
das negative Sucherobjektiv des Meßsuchers — wie bei der Retina II — sondern
das negative Entfernungsmesser-Objektiv als Schwenkkeil zu benutzen. Die
Einspiegelungs-Anordnung liegt nämlich im Sucherstrahlengang vor dem Entfernungsmesser.
Infolgedessen ist aus Platzgründen das Verschwenken des Sucherobjektivs
nicht möglich."
Aus: "Die
neue Kodak-Retina und ihr System"
- Hausmitteilungen, Band 7, 1955 - JOS. SCHNEIDER & CO.,
OPTISCHE WERKE KREUZNACH
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Ein späteres Modell der Retina III c (als Typ 021/I bezeichnet) ab Ende
1958 hatte schon den großem Belichtungsmesser, wie er dann in die Modellreihe
der III C verbaut wurde.

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