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Nachdem der Versuch eine Mittelformat TTL
Kamera auf den Markt zu bringen gescheitert war, stellte man in der erst
1946 gegründeten ehrgeizigen Firma ARCO auf Kleinbildkameras um. Heraus
kam eine von Masao Abe konstruierte KB-Faltbalgenkamera mit gekoppeltem
Entfernungsmesser und Doppelbelichtungssperre. Das Fokussieren geschah
über ein Rändelrad auf der Kameraoberseite. Optional war ein Entfernungsmesser
mit Parallaxenausgleich für den Nahbereich und sogar ein gekoppelter Reflexsucher
erhältlich.
Die ARCO 35 (links oben) wurde Ende 1952
angekündigt und konnte Anfang 1953 ausgeliefert werden. Im Jahr 1955 wurde
das Angebot mit der preiswerteren ARCO 35 JUNIOR mit 3,5er Objektiv und
1956 mit der neu konstruierten ARCO 35 AUTOMAT mit Schnellschalthebel
ergänzt. Als letzte KB Kamera wurde 1956 die ARCO 35 AUTOMAT D (unten
rechts) auf den Markt gebracht. Als Objektive standen das Fünflinser Colinar
2,8 sowie 2,4 und das Vierlinser Colinar 3,5 zur Verfügung, Der Verschluss
war in der Regel ein Seikosha-Rapid. bzw. ein Seikosha MX 1/1 bis 1/500
sec. Später kam noch ein Seikosha MX-D mit eingebautem Selbstauslöser
hinzu. Hierzulande - das kenne ich noch aus Kindertagen von den
Äußerungen meines Vaters - hatten japanische Optikprodukte einen schlechten
Ruf:
gekittete Gläser,
geklebt und nicht geschraubt, optisch schlecht geschliffen, die Mechanik
nicht präzise und überhaupt alles nur geklaut! Also das mit dem Klauen
stimmt schon ein wenig, so sind die Seikosha Verschlüsse sehr nah an den
Compur Verschlüssen der Fa. Deckel angelehnt und die Colinar Optiken haben
ebenfalls deutsche Ahnen. Dennoch: die Kameras selbst sind Eigenkonstruktionen,
die auf dem deutschen Markt gewiss eine gute Chance gehabt hätten.

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ARCO
35 mit ARCO VIEW , ARCO VIEWFINDER und Sonnenblende: wer in den
50er Jahren eine solche Ausrüstung besitzen wollte, musste schon sehr
tief in die Tasche greifen.
vergleiche: http://www.westlicht-auction.com/index.php?f=popup&id=238285&_ssl=off#238285
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Nahbereichssucher
von 1,4 bis 4 ft.

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