Kamerasammlung

Angefangen
hat
alles 2002 mit einem Brand in meinem Arbeitszimmer. Zu den
unersetzlichen Dingen, die zerstört wurden, gehörte u. a.
auch meine
Sammlung von zig Flöten aus aller Herren Länder. Ich war
todtraurig.
Allerdings hatte die Kamera meiner Großmutter, eine Nagel
Vollenda von
1932, die im gleichen Regal stand, nur leicht verqualmt
überlebt.
Vorkriegsqualität eben! Nun hatte ich die glorreiche Idee:
ich sammle
Kameras. Nicht irgendwelche, sondern all die "Meilensteine"
meiner
eigenen Kamerageschichte. Das wären dann über fünfzig
Kameras, mit
denen ich gearbeitet habe, verteilt auf ca. 35 Modelle. Da
die meisten
Geräte sonst wo gelandet, verkauft, geklaut oder zerstört
waren, musste
ich allerlei nachkaufen. Das war oft richtig spannend!
Darüber hinaus
habe ich dann so rechts und links geschaut, was es sonst
noch
Interessantes für mich gab. So sind bald etliche Hundert
Oldtimer
zusammengekommen.
Seit alle freien horizontalen Flächen belegt waren
und das Anbringen von Regalsystemen auch die vertikalen zu
überwuchern
drohte, hat mein Weib ein Machtwort gesprochen. Oder ich
mich eines
Besseren besonnen. Ich weiß nicht mehr, was da überwog.
Jedenfalls
konzentriere ich mich seit 2009 ausschließlich auf
Kleinbildfaltbalgenkameras - ich weiß: schreckliches Wort,
damit sind
Retinas und ähnliche gemeint - weil ich sie so
unwahrscheinlich
knuffig-schön und technisch reizvoll finde. Außerdem hatte
ich mit
einer Kodak Retina Ia meine ersten Gehversuche
gemacht. Bei
dieser Bauart von Kameras beträgt die Summe aller je
gebauten
Grundmodelle der knapp ein Dutzend fast ausschließlich
deutschen
Hersteller eine endliche Größe von wenig mehr als 100
Exemplaren.
Je nach Ausstattung, Objektiv- und Verschlussbestückung
wird gerade mal
die dreifache Menge erreicht.

Heute
darf ich sagen, dass ich bis auf einige extrem seltene
Prototypen von
allen Modellen zumindest ein Exemplar mein eigen nennen
kann. Dazu
gehören äußerst rare Stücke wie die japanischen Arco mit
Spiegelreflexsucher, die Retina 122, welche als erste mit
Spannhebel
zur Olympiade 1934 erschien, die selten gebaute Beirette von
1938, die
Retina 028N, die 1970 zum 70jährigen Firmenjubiläum nur 125
mal
handgefertigt worden war und etliche weitere Raritäten.
Ergänzt wird
die Sammlung noch durch mancherlei Zubehör. Dem Zwang eines
fanatischen
Sammlers nun jedwede Objektiv/Verschlusskombination eines
Modells an
Land ziehen zu müssen, unterliege ich allerdings nicht. Es
gibt
Wichtigeres im Leben als sich von seiner Sammelwut
auffressen zu
lassen. Besonders viel Vergnügen bei der ganzen Sammlerei
machte es mir
jedoch diese Gerätschaften nicht nur zu besitzen sondern
mehr oder
weniger ausgiebig zu beschreiben, zu bebildern und mit
allerlei
Hintergrundgeschichten zu bereichern. So entstand eine
Homepage aus
fast 6000 Dateien, mit über 400 Text- und Bildseiten. Was
als Sammlung
von einseitigen wenig bebilderten Beschreibungen aller
möglichen
Kameratypen begann, wucherte wie Knöterich, weil immer neue
Ergänzungen
und Artikel hinzu kamen. Deshalb sollte ich eigentlich alles
komplett
neu gestalten und am besten noch eine englische Fassung
hinzufügen.
Eine wahre Sisyphusarbeit! Doch möchte ich mich in Zukunft
jedoch
lieber anderen Aufgaben zuwenden. Zum Beispiel dem
eigentlichen Zweck
all dieser Sammelobjekte: der Fotografie ! Um mich also
nicht durch
eine Neufassung auf ungewisse Zeit zu blockieren, pflege ich
diese
Seiten - bis auf notwendige Aktualisierungen - nicht mehr.
An dieser
Stelle möchte ich mich auch noch einmal ganz herzlich für
all Ihre
freundlichen Zuschriften, Ihre Anregungen und das viele Lob
meine
Sammlerseiten betreffend bedanken.
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